Geschichte
Wege und Furten
Bis 1873 war Dietfurt die einzige Verbindung zwischen dem Löffinger und Bonndorfer Gebiet. Die Strasse und Brücke zerfiel jedoch nachdem die Brücken bei der Wutachmühle und der Schattenmühle gebaut wurden Entlang der Schlucht gab es bis vor etwa 100 Jahre fast keine Wege. Erst der ‚ Fishing Club Limited London’ ließ 1895 mit Hilfe von Stegen einen Weg zwischen Bad Boll, wo ihnen das Kurhaus gehörte, und der Gauchachmündung anlegen. Diese Stege wurden allerdings bei einem Hochwasser weggerissen. 1904 wurde der erste hochwassersichere Weg zwischen Bad Boll und der Wutachmühle durch den Schwarzwaldvereins fertiggestellt.
Mühlen
Bei Dietfurt stand an der Handelsstrasse eine Gipsmühle. Sie wurden bis 1873 betrieben. Mit Hilfe der Wasserkraft wurde Getreide, das von der Hochebene der Baar antransportiert wurde und Gips für Baumaterial und Düngemittel gemahlen. Der hierfür benötigte Kalk wurde in Steinbrüchen im mittleren Muschelkalk weiter flussabwärts gewonnen. Von der Mühle und den anderen Gebäuden sind heute nur noch Mauerreste zu sehen. Die Schattenmühle wurde 1596 das erste mal in Urkunden erwähnt. Seit 1968 ist die Mühle stillgelegt und zur Gaststätte umgestaltet. Sie bildet heute den wichtigsten Einstiegspunkt für Wandertouristen, vor allem weil sich hier die wichtigste Brücke über die Wutach befindet.
Bad Boll und der Bädertourismus
1840 errichtete Anton Kromer an einer Mineralquelle, die bereits im 17. Jahrhundert zur Heilung von Hautkrankheiten aufgesucht wurde, ein Badehaus. 1852 wurden dort jährlich 900 Bäder und Molkenkuren verabreicht.
1887 wurde Bad Boll für den Kurbetrieb mit gehobenen Ansprüchen ausgebaut und durch die Fertigstellung der Hölltalbahn 1888 kam es zu einem enormen Aufschwung des Kurortes.
1894 wurde das Haus vom ‚Fishing Club Limited London’ erworben, da die Wutachschlucht damals als das beste Forellengebiet Europas galt. Durch die mit der Industrialisierung einhergehende Verschlechterung der Wasserqualität nahm der Fischreichtum allerdings ab und das Haus wurde vom Fischereiclub verkauft und wieder ausschließlich als Kurort genutzt.
1975 brannte das damals als Klinik genutzte Hauptgebäude nieder. Der Rest der Anlage
diente danach noch bis 1977 als Stützpunkt für Wanderer. Die übrigen Gebäude wurden später abgetragen und seit 1991 gehört das Areal zum Naturschutzgebiet.
Naturschutzgebiet Wutachschlucht
Seit 1925 bemühte sich der Schwarzwaldverein um eine Unterschutzstellung der Schlucht, aber erst 1939 wurde der wesentliche Teil der Schlucht als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Fläche des Naturschutzgebiets umfasst heute 950 ha, nachdem es 1989 erweitert wurde.
Wanderziele
Neben den oben genannten Sehenswürdigkeiten zieht es Wanderer auch an kleinere Punkte. Diese rechtfertigen keinen eigenen Ausflug, lassen sich aber wunderbar in Wanderungen integrieren. So zum Beispiel das Räuberschlössle, welches über bekanntere Wanderwege erreicht werden kann.